Auf der durch die Friedrich-Ebert-Stiftung finanziell geförderten Tagung Paranoia, Populismus, Pogrom – archaische und nationalsozialistische Affekterbschaften heute (Veranstalter Initiative 9. November e.V. und Sigmund-Freud-Institut in Kooperation mit der University of Applied Sciences) soll die Wirkung nationalsozialistischer Verfolgung in die gesellschaftliche Gegenwart (und Zukunft) der Bundesrepublik Deutschland hinein untersucht werden. Welche Ursprünge und Bedeutungen haben Pegida und andere rechtspopulistische Bewegungen? Welche individuellen Identifizierungen und sozialpsychologischen Mechanismen sind hier wirksam? Welche Rolle spielt kulturelles und kollektives Gedächtnis? Welche ökonomischen und gesellschaftspolitischen Bedingungen lassen komplexe Konflikte entstehen, für die Gruppen wie z.B. Pegida einfache „Lösungen“ anbieten? Wie entstehen „genozidale Stimmungen“, die in Pogrome umschlagen können?
Vorläufiges Tagungsprogramm:
Freitag, 24.2.2017
18.00 Uhr: Grußworte
18.30 Uhr:
Prof. Dr. Hajo Funke,
Paranoia und Politik
21.00 Uhr: Abendbuffet
Samstag, 25.2.2017
10.00 Uhr:
Dr. Kurt Grünberg,
Szenisches Erinnern der Shoah und Pegida
Dr. Jan Lohl,
»Dass der Zweite Weltkrieg seit 70 Jahren vorüber ist«. Tiefenhermeneutische Analysen rechtspopulistischer Propaganda
Dipl.-Psych. Tom Uhlig,
Das antisemitische und antiamerikanische Ressentiment in den verschwörungstheoretischen Weltdeutungsmustern zeitgenössischer völkischer Bewegungen
Prof. Dr. Michaela Köttig,
Kommentar Plenumsdiskussion
13.00 Uhr: Mittagspause
14.30 Uhr:
Lesung aus Jenny Erpenbeck: Aller Tage Abend
14.45 Uhr:
Prof. Dr. Regina Becker Schmidt, Dietmar Becker,
Fremdheitserfahrung und Ohnmacht
16.15 Uhr: Pause
16.30 Uhr:
Dr. med. Wolfgang Leuschner,
Verfolgungswahn, Zerstören, Totschlagen
17.30 Uhr:
Podiumsdiskussion: Was tun?
19.30 Uhr: Tagungsende