Arbeits­grup­pen

Die GfpS bie­tet ein Dach für eigen­stän­dige Arbeits­grup­pen zu unter­schied­li­chen The­men. Der­zeit gibt es fol­gende asso­zi­ierte Arbeits­grup­pen:

Die Ado­les­zenz fas­zi­niert Sozi­al­wis­sen­schaft­le­rIn­nen aller Dis­zi­pli­nen. In ihr, so die oft impli­zite Ver­mu­tung, lässt sich die Zukunft der Gesell­schaft wie in einer Glas­ku­gel vor­her­se­hen („die Jugend“ ist ja „die Zukunft“). Tat­säch­lich fin­det wäh­rend der Ado­les­zenz ziem­lich vie­les in ziem­lich kur­zer Zeit statt: Wie­der­erwa­chen der Sexua­li­tät, Ablö­sung von den Eltern, Inte­gra­tion in Grup­pen von Gleich­alt­ri­gen, Ent­wick­lung mora­li­scher und kogni­ti­ver Auto­no­mie und poli­ti­schen Bewusst­seins. In der Ado­les­zenz trifft das Indi­vi­duum lebens­ge­schicht­lich nicht mehr nur ver­mit­telt über und gepuf­fert von der Fami­lie, son­dern auch direkt auf Gesell­schaft und Kul­tur: In Form der (Hoch-)Schule, der Arbeits­welt, der Jugend- bzw. sub­kul­tu­ren uvm. Inso­fern ist es durch­aus berech­tigt, der Ado­les­zenz eine bio­gra­fi­sche als auch gesell­schaft­li­che Schlüs­sel­stel­lung zuzu­spre­chen.
Doch so wich­tig die Ado­les­zenz ist, so schwer ist sie heute sowohl zeit­lich als auch inhalt­lich exakt bestimm­bar. Die Dia­gno­sen rei­chen von der These eines Endes der Ado­les­zenz (Stich­wort: frü­her Leis­tungs­druck, frü­he­rer medial ver­mit­tel­ter Kon­takt zu „Erwachsenen“-Themen, frü­here Geschlechts­reife uvm.) bis zur Ado­les­zenz ohne Ende (Stich­wort: Berufs-Jugend­lich­keit, Fle­xi­bi­li­tät und Dyna­mik bis zum Tod, unend­li­cher Über­gang). Einer­seits erlan­gen die Indi­vi­duen immer spä­ter die volle öko­no­mi­sche Eigen­ver­ant­wort­lich­keit, ande­rer­seits wer­den ihnen latente oder expli­zite meri­to­kra­ti­sche Anfor­de­run­gen immer frü­her auf­ge­bür­det. Die bio­gra­fi­sche Pas­sage zwi­schen Kind­heit und Erwach­sen­heit hat sich ent­struk­tu­riert und ent­grenzt.

Kön­nen Teen­ager und Twens im neuen Jahr­tau­send lang­sam und ent­spannt erwach­sen wer­den oder blei­ben sie depres­siv und ver­ängs­tigt dau­er­ju­gend­lich? Emer­ge­ring adult­hood, wai­thood oder aus­ge­brannte Ado­les­zenz – das waren Fra­gen, die uns damals, in der Vor­be­rei­tung unse­res Work­shops im Rah­men der ers­ten GfpS-Jah­res­ta­gung 2013, beschäf­tig­ten, und die mit zur Grün­dung der Arbeits­gruppe und zur Wahl ihres Namens bei­tru­gen.
Im Fol­ge­jahr beschäf­tig­ten wir uns mit dem uner­war­te­ten Phä­no­men der der Rekru­tie­rung einer nicht unbe­trächt­li­chen Zahl von Jugend­li­chen in Europa, beson­ders jun­gen Män­nern durch den „Isla­mi­schen Staat“. Wie kann so etwas pas­sie­ren und was sagt es über Ado­les­zenz in der deut­schen oder ande­ren euro­päi­schen Gesell­schaf­ten aus? Die­ser Frage gin­gen wir auf der Tagung 2014 nach. Dafür sahen wir uns Pro­pa­gan­da­ma­te­rial des IS an und ver­such­ten uns an einer ethno-/tie­fen­her­me­neu­ti­schen Inter­pre­ta­tion eines Rekru­tie­rungs­vi­deos. Beson­de­ren Fokus leg­ten wir, inspi­riert vom über­grei­fen­den Tagungs­thema „Gene­ra­ti­vi­tät in der Krise“, auf das Gene­ra­tio­nen­ver­hält­nis. Wie benutzt der IS das Thema inter­ge­ne­ra­tio­nale Bezie­hun­gen mani­fest in sei­ner Pro­pa­ganda und wel­che laten­ten Ver­spre­chen wer­den dabei gemacht? Geht es den Jugend­li­chen und jun­gen Män­nern um einen radi­ka­len Bruch mit der Gene­ra­tion der Väter oder um eine wie auch immer (miss-)verstandene Fort­set­zung? Spie­len unbe­wusste Wei­ter­ga­ben („Dele­ga­tio­nen“) eine Rolle und wenn, wel­cher Art? (vgl. Christoph Schwarz’ Bei­trag in Freie Asso­zia­tion 18(2)).
2015 kehr­ten wir zu unse­rer „alten“ Frage nach dem Wan­del des Über­gangs zurück. Dies­mal kon­zen­trier­ten wir uns auf die Stu­di­en­fach­wahl, die sub­jek­tiv zunächst als eine völ­lig freie Ent­schei­dung gedacht und erlebt wird, die aber, quan­ti­ta­tiv sozi­al­struk­tu­rell betrach­tet, nach wie vor im hohen Maße milieu­spe­zi­fisch und „gegen­dert“ ver­läuft. Durch den Anstieg an Abitu­ri­en­tIn­nen steht jedes Jahr ein grö­ße­rer Teil einer Gene­ra­tion vor der Qual der Wahl des Stu­di­en­fachs. Wir infor­mier­ten uns genauer über den Wan­del die­ser Sta­tus­pas­sage und inter­pre­tier­ten dann gemein­sam ad hoc im Work­shop Inter­views mit Stu­di­en­an­fän­ge­rIn­nen. Beson­ders inter­es­sierte uns die bio­gra­fi­sche, also fami­liär und schu­lisch ver­mit­telte lang­same Ent­ste­hung von dem, was in der quan­ti­ta­ti­ven For­schung zu einer „Ent­schei­dung“ ver­kürzt dar­ge­stellt wird. Wün­sche, Erwar­tun­gen, Befürch­tun­gen, Selbst­ein­schät­zun­gen, Kom­pro­misse, elter­li­che bewusste, aber auch unbe­wusste Auf­träge bil­den hier­bei einen kom­ple­xen Zusam­men­hang, der dann in einen, manch­mal selbst­be­wusst und ent­schie­den, sehr oft aber auch tas­tend und zwei­felnd erleb­ten Wahl­akt mün­det.
2016 kehrt wie­der eine unmit­tel­bar poli­ti­sche Pro­ble­ma­tik auf den ers­ten Platz unse­res Inter­es­ses. Rechte Demos, faschis­tisch moti­vierte Gewalt, Wahl­er­folge der rechts­po­pu­lis­ti­schen Par­teien, Rechts­ruck des Par­tei­en­spek­trums und rele­van­ter Teile der Zivil­ge­sell­schaft konn­ten wir nicht über­ge­hen. Wie spricht die Neue Rechte Jugend­li­che an? Wel­che Vor­stel­lung von Jugend hat sie? An wel­che gene­rel­len oder zeit­ty­pi­schen Wün­sche von Ado­les­zen­ten ver­sucht sie anzu­knüp­fen? Als Mate­rial dient uns erneut Pro­pa­gan­da­ma­te­rial aus dem Inter­net, in die­sem Fall von der sog. Iden­ti­tä­ren Bewe­gung.

Unsere Gruppe besteht aus rund 10 Per­so­nen unter­schied­li­cher Gene­ra­tio­nen, wir tref­fen uns etwa drei Mal jähr­lich, um gemein­sam Texte zu lesen, empi­ri­sches Mate­rial zu sich­ten und gemein­sam zu inter­pre­tie­ren sowie den Work­shop der Gruppe auf der Jah­res­ta­gung der GfpS vor­zu­be­rei­ten. Wir sind eine offene Gruppe, die sich über Zuwachs freut, wobei wir eine gewisse Regel­mä­ßig­keit und Ver­bind­lich­keit vor­aus­set­zen, damit ein Dia­log in Gang bleibt.
Neh­men Sie/​Nehmt bei Inter­esse Kon­takt auf: christoph.​schwarz@​staff.​uni-​marburg.​de oder Lutz.​Eichler@​fau.​de

Auch mehr als 30 Jahre nach dem for­ma­len Bei­tritt der Deut­schen Demo­kra­ti­schen Repu­blik zur Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land 1990 sind die Kate­go­rien “Ost” und “West” in Deutsch­land nach wie vor rele­vante Bezugs­punkte für ver­schie­dene Argu­men­ta­ti­ons­li­nien. Die For­schungs­land­schaft, die sich schon lange inten­siv mit ver­schie­de­nen Aspek­ten der DDR-Ver­gan­gen­heit aus­ein­an­der­ge­setzt hat, ist so viel­sei­tig wie unüber­sicht­lich.

Pos­tu­lierte wie auch tat­säch­li­che Trans­for­ma­ti­ons­er­folge gaben der For­schung in den letz­ten Jah­ren neuen Auf­wind. Dabei bre­chen alte und neue Kon­flikt­li­nien durch und wer­fen vie­ler­lei unter­schied­li­che Fra­gen auf. So rücken nicht nur die Nach­wen­de­ge­nera­tion und die inter­ge­ne­ra­tio­nel­len Aus­wir­kun­gen in den Fokus, son­dern u.a. auch inner-ost­deut­sche Kon­flikt­li­nien, Bin­nen­mi­gra­tion und bis­her mar­gi­na­li­sierte Posi­tio­nen. Der Blick öff­net sich aber auch über die hie­sige Per­spek­tive hin­aus und ver­gleicht die deut­sche Erfah­rung mit ande­ren post­so­zia­lis­ti­schen Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­sen. Nicht zuletzt stel­len sich aus psy­cho­ana­ly­tisch-sozi­al­psy­cho­lo­gi­scher Per­spek­tive Fra­gen zur Auf­ar­bei­tung der Ver­gan­gen­heit.

Mit unse­rer AG wol­len wir einen Ver­net­zungs­raum bie­ten, um in einem inter­dis­zi­pli­nä­ren Kon­text die­sen und ande­ren Fra­gen nach­zu­ge­hen. Die inhalt­li­che Schwer­punkt­set­zung ori­en­tiert sich an den Inter­es­sen der Teil­neh­men­den der Gruppe. Denk­bar wären Dis­kus­sio­nen über eigene For­schungs­ar­bei­ten und Publi­ka­tio­nen­vor­ha­ben, gemein­same Mate­ri­al­aus­wer­tun­gen oder auch die Ein­ord­nung und Bespre­chung aktu­el­ler Texte, Filme und Serien vor dem Hin­ter­grund der sozia­lis­ti­schen Ver­gan­gen­heit.

Die AG ist offen für (Nachwuchs-)wissenschaftler:innen und andere Inter­es­sierte. Gewünscht ist sowohl inter­ge­ne­ra­tio­na­ler Aus­tausch als auch Dis­kus­sio­nen über ver­schie­de­nen Dis­zi­pli­nen hin­weg (z.B. Historiker:innen, Soziolog:innen, Psycholog:innen, Poli­tik- und Kulturwissenschaftler:innen etc.). Die Tref­fen sol­len 3–4 Mal im Jahr, zunächst online, wenn mög­lich jedoch auch wie­der in Prä­senz statt­fin­den.

Kon­takt: dat@​psasoz.​org

Zwi­schen den post­ko­lo­nia­len Denk­an­sät­zen und der psy­cho­ana­ly­ti­schen Sozi­al­psy­cho­lo­gie gibt es viele Quer­ver­bin­dun­gen, Über­lap­pun­gen und gemein­same Erkennt­nis­in­ter­es­sen, etwa bezüg­lich der The­men Ras­sis­mus und Anti­se­mi­tis­mus. Gleich­wohl gibt es gegen­wär­tig wenig direkte Bezüge. Selbst die Eth­no­psy­cho­ana­lyse, die an der Zusam­men­füh­rung von  post­ko­lo­nia­len, kul­tur­theo­re­ti­schen und   psy­cho­ana­ly­ti­schen Per­spek­ti­ven inter­es­siert ist, wurde bis­lang wenig rezi­piert und kri­tisch reflek­tiert.
Der Anspruch der Gruppe ist daher, diese Leer­stel­len aus­fin­dig zu machen und im Sinne einer sys­te­ma­ti­schen Refle­xion zu fül­len. Dabei sol­len auch unsere Pra­xis­fel­der, etwa im Bereich der Lehre, der For­schung, der sozi­al­ar­bei­te­ri­schen sowie psy­cho­the­ra­peu­ti­schen Pra­xis und soli­da­risch-poli­ti­schen Pro­jekt­ar­beit  ein­be­zo­gen wer­den.

Wir tref­fen uns ca. vier Mal im Jahr, bevor­zugt in Frank­furt am Main.

Kon­takt: postcolonial@​psasoz.​org

Die AG Psy­cho­ana­lyse – Gesell­schaft – Kul­tur wid­met sich der Behand­lung gesell­schaft­li­cher und kul­tu­rel­ler Fra­gen, in der Regel mit aktu­el­lem, gegen­warts­dia­gnos­ti­schen Bezug. Dabei ist eine psy­cho­ana­ly­ti­sche Per­spek­tive maß­geb­lich, aber nicht allein bestim­mend. Die Arbeit inner­halb unse­rer Grup­pie­rung stützt sich in der Haupt­sa­che auf die Koope­ra­tion von Psy­cho­ana­lyse und Gesell­schafts­theo­rie.
Momen­tan inter­es­siert uns die Frage nach den mit gesell­schaft­li­chem Wan­del ein­her­ge­hen­den Ver­än­de­run­gen heu­ti­ger Sub­jek­ti­vi­tät, der wir, die Mög­lich­kei­ten und Gren­zen ver­schie­de­ner metho­di­scher und theo­re­ti­scher Ansätze reflek­tie­rend, anhand von Mate­rial aus der kli­ni­schen Pra­xis oder aus For­schungs­pro­jek­ten nach­ge­hen wol­len.

Die Arbeits­gruppe geht auf Initia­ti­ven der sozi­al­psy­cho­lo­gi­schen For­schungs­ab­tei­lung des Sig­mund-Freud-Insti­tuts zurück und führte in den letz­ten Jah­ren zusam­men mit dem AK Poli­ti­sche Psy­cho­lo­gie (DVPW) regel­mä­ßige Jah­res­ta­gun­gen zu poli­tisch-psy­cho­lo­gi­schen The­men durch. Die Gruppe bemüht sich, die Prä­senz von Psy­cho­ana­lyse und psy­cho­ana­ly­ti­scher Sozi­al­psy­cho­lo­gie an deutsch­spra­chi­gen Uni­ver­si­tä­ten in Lehre, For­schung und För­de­rung stu­den­ti­scher Arbei­ten zu stär­ken.
Zur­zeit besteht sie aus Mar­kus Brun­ner, Hans-Joa­chim Busch, Ange­lika Ebrecht-Laer­mann, Rolf Haubl, Robert Heim, Emi­lio Modena, Hans-Die­ter König, Julia König, Jan Lohl, Johann August Schü­lein und Hans-Jür­gen Wirth und umfasst damit kli­ni­sche Psychoanalytiker_​innen und Gruppenanalytiker_​innen, Soziolog_​innen, Sozialpsycholog_​innen und Kulturwissenschaftler_​innen. Als geschlos­sene Gruppe trifft sie sich ein- bis zwei­mal jähr­lich in Frank­furt a.M.

Kon­takt: Hans-Joa­chim Busch (busch@​soz.​uni-​frankfurt.​de)

Aktu­elle Ter­mine der AG: »Psy­cho­ana­lyse, Que­er­ness und trans­dis­zi­pli­näre Per­spek­ti­ven der Kri­tik. Zum Auf­takt einer For­schungs­ko­ope­ra­tion und gesell­schaft­li­chen Dis­kus­sion«

Unser Anlie­gen ist es, ins­be­son­dere für Wis­sen­schaft­le­rIn­nen auch jen­seits der enger mit der psy­cho­ana­ly­ti­schen Sozi­al­psy­cho­lo­gie ver­wo­be­nen Dis­zi­pli­nen (wie Psy­cho­ana­lyse oder Sozio­lo­gie), eine Platt­form zum gedank­li­chen Aus­tausch wie zur theo­re­ti­schen Arbeit inner­halb der GfpS zu schaf­fen. Dabei den­ken wir vor allem an Poli­to­lo­gIn­nen, Phi­lo­so­phIn­nen sowie Kul­tur- und Sozi­al­wis­sen­schaft­le­rIn­nen. Im Zen­trum ste­hen trans­dis­zi­pli­näre Per­spek­ti­ven der psy­cho­ana­ly­tisch inspi­rier­ten Kri­tik von Macht- und Herr­schafts­ver­hält­nis­sen, die wir sowohl auf der epis­te­mi­schen wie auch onto­lo­gi­schen Ebene dis­ku­tie­ren wol­len. Ange­spro­chen sind dabei zum Bei­spiel Fra­gen der Nor­ma­ti­vi­tät im Kon­text der Post­mo­derne ebenso wie der Sub­jek­ti­vie­rung oder des Begeh­rens. Dabei wol­len wir ins­be­son­dere Stu­die­rende und Wissenschaftler_​innen anspre­chen, die sich mit femi­nis­ti­schen, post­ko­lo­nia­len und auch que­er­theo­re­ti­schen Ansät­zen befas­sen. Dabei dis­ku­tie­ren wir sowohl Klas­si­ker-Texte der Psy­cho­ana­lyse und der kri­ti­schen Theo­rie (von Fou­cault bis hin zur Frank­fur­ter Schule) wie auch aktu­elle For­schungs­ar­bei­ten und vor allem wol­len wir auch die Mög­lich­keit bie­ten, eigene Arbei­ten vor­zu­stel­len. Die Arbeits­gruppe koope­riert mit der For­scher­gruppe Que­e­ring Psy­cho­ana­ly­sis in Wien sowie  der Society for Women in Philosophy/​Austria (SWIP) und ist offen für alle Arbei­ten und Ansätze, die sich gesell­schafts­theo­re­tisch und/​oder ideo­lo­gie­kri­tisch ver­ste­hen.

Die AG trifft sich mehr­mals im Jahr in Österreich/​Linz am Insti­tut für Gesell­schafts- und Sozi­al­po­li­tik der Johan­nes-Kep­ler-Uni­ver­si­tät. 

Sie ver­steht sich als inhalt­lich arbei­tende, offene Arbeits­ge­mein­schaft. Inter­es­sierte kön­nen sich an Nadja Meis­ter­hans wen­den: nmeisterhans@​karlshochschule.​de

Wir freuen uns auf rege Teil­nahme!

Wir sind eine tie­fen­her­me­neu­ti­sche Inter­pre­ta­ti­ons­gruppe, die sich seit Anfang 2016 in unre­gel­mä­ßi­gen Abstän­den trifft, um ver­schie­dene Mate­ria­lien zu inter­pre­tie­ren sowie an gemein­sa­men inhalt­li­chen und metho­do­lo­gi­schen Pro­jek­ten zu arbei­ten. Dabei wid­men wir uns nicht nur der Tie­fen­her­me­neu­tik, son­dern auch ande­ren psy­cho­ana­ly­tisch-inspi­rier­ten Metho­den der Kul­tur- und Sozi­al­for­schung.
Unsere Struk­tur ist halb-offen. Je nach Zeit­punkt, aktu­el­len Pro­jek­ten und Anzahl der regel­mä­ßig teil­neh­men­den Mit­glie­der ist es immer mal wie­der mög­lich, sich der Gruppe anzu­schlie­ßen. Auch die Mög­lich­keit wegen kon­kre­ten Anlie­gen zu ein­zel­nen Tref­fen hinzu zu kom­men besteht nach Abspra­che.

Kon­takt: szene.​affekt@​psasoz.​org

Der AK Päd­ago­gik grün­dete sich im Januar 2022 und hat es sich zum Ziel gesetzt, päd­ago­gi­sche Fra­ge­stel­lun­gen im Kon­text der psy­cho­ana­ly­ti­schen Sozi­al­psy­cho­lo­gie zu fokus­sie­ren. Aktu­ell setzt sich der AK aus einem inter­dis­zi­pli­nä­ren Kreis zusam­men. Mit­glie­der stam­men aus unter­schied­li­chen päd­ago­gi­schen Pra­xis- als auch aka­de­mi­schen Arbeits­fel­dern. Bei unse­ren monat­li­chen Tref­fen dis­ku­tie­ren wir u.a. Texte und Debat­ten aus dem Bereich der Psy­cho­ana­ly­ti­schen Päd­ago­gik und bege­ben uns in den Erfah­rungs­aus­tausch über die eige­nen päd­ago­gi­schen Pra­xis­er­fah­run­gen. Dar­über hin­aus pla­nen wir in unre­gel­mä­ßi­gen Abstän­den Vor­träge und Klau­sur­tref­fen, bei denen wir bestimmte The­men und Texte ver­tie­fen wol­len.

Die Tref­fen des AK Päd­ago­gik fin­den jeweils am ers­ten Diens­tag im Monat um 18Uhr digi­tal statt. Wir freuen uns jeder­zeit über neue Gesich­ter! Über paedagogik@​psasoz.​org könnt ihr den AK errei­chen und alle wei­te­ren Infos zu den aktu­el­len Ter­mi­nen erfra­gen. Der Ansprech­part­ner für den AK ist Daniel Hil­de­brandt.

Zum inhalt­li­chen Ver­ständ­nis folgt ein Aus­zug aus dem Auf­ruf zur Grün­dung des AK:
„ […] Die Untrenn­bar­keit von Psy­cho­ana­lyse und Päd­ago­gik zeigt sich bereits in Freuds Ana­lyse der frü­hen Kind­heit, der Eltern-Kind-Bezie­hung und des­sen Sexu­al­theo­rie. Die Geschichte bei­der Dis­zi­pli­nen erfährt ihre Ver­mitt­lung in den Arbei­ten A. Freuds, Bern­felds, Kleins, Aich­horns etc. Lässt man den Blick hin­über zu den Schrif­ten der Kri­ti­schen Theo­rie glei­ten, so zei­gen sich eben­falls hier dezi­diert päd­ago­gi­sche Fra­ge­stel­lun­gen. Die Dis­kus­sion rund um Mün­dig­keit, post­na­zis­ti­sche Erzie­hung und die Pro­ble­ma­tik der Halb­bil­dung ste­hen in einem direk­ten Zusam­men­hang mit den kul­tur­theo­re­ti­schen Schrif­ten Freuds, als auch der kri­ti­schen Wei­ter­füh­rung von des­sen Leh­ren, wie sie bspw. bei Adorno oder Fromm geführt wird. Päd­ago­gik­theo­rie ist somit als ein weit­rei­chen­des Inter­es­sen­feld für die psy­cho­ana­ly­ti­sche Sozi­al­psy­cho­lo­gie zu ver­ste­hen.
Die Gegen­wart der Dis­zi­plin zeigt aber auch eine Ver­drän­gung der psy­cho­ana­ly­ti­schen Päd­ago­gik aus dem aka­de­mi­schen Dis­kurs der zurück­lie­gen­den Jahr­zehnte, wel­che par­al­lel zu dem der Psy­cho­ana­lyse im All­ge­mei­nen zu beob­ach­ten ist. An den Lehr­stüh­len der Erzie­hungs­wis­sen­schaft, der Sozi­al­päd­ago­gik oder im Bereich der Lehrer:innenbildung wer­den Freud’sche Zugänge gegen­wär­tig bes­ten­falls als phi­lo­so­phi­sche Gedan­ken­spie­le­reien ange­se­hen; der Vor­wurf der Unwis­sen­schaft­lich­keit der Psy­cho­ana­lyse hält sich hart­nä­ckig. Als sol­che musste sie in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten der posi­ti­vis­ti­schen (Verhaltens-)Psychologie das Feld räu­men. Dabei sollte doch in Anbe­tracht der enor­men psy­cho­dy­na­mi­schen Belas­tung, wel­che nicht zuletzt die anhal­tende Corona-Krise ins­be­son­dere für Kin­der und Jugend­li­che mit sich bringt, ein Zusam­men­wir­ken von Psy­cho­ana­lyse und Päd­ago­gik von hohem Stel­len­wert sein. […]“

Wir sind eine über­re­gio­nale Gruppe von Forscher_​innen aus unter­schied­li­chen (inter)disziplinären und insti­tu­tio­nel­len Zusam­men­hän­gen, die sich regel­mä­ßig trifft, um gemein­sam Mate­ria­lien aus eige­nen Qua­li­fi­ka­ti­ons­schrif­ten und For­schungs­pro­jek­ten mit­hilfe der Methode der Tie­fen­her­me­neu­tik zu inter­pre­tie­ren. Zudem arbei­ten wir in der Refle­xion der Her­aus­for­de­run­gen, wel­che die unter­schied­li­chen Fra­ge­stel­lun­gen und die ver­schie­de­nen Mate­ri­al­sor­ten an die Methode und die Metho­do­lo­gie stel­len, an deren Wei­ter­ent­wick­lung und Dif­fe­ren­zie­rung. Aktu­ell in Arbeit ist ein Sam­mel­band, der Inter­pre­ta­tio­nen aus unse­ren Pro­jek­ten und damit zusam­men­hän­gende metho­do­lo­gi­sche Refle­xio­nen einem brei­te­ren Publi­kum zugäng­lich machen soll.

Wir tref­fen uns als geschlos­sene Gruppe seit 2007 drei­mal jähr­lich in unter­schied­li­chen Städ­ten. Ken­nen­ler­nen kön­nen uns inter­es­sierte Forscher_​innen über die Web­site www​.tie​fen​her​me​neu​tik​.org oder beim Mag­de­bur­ger Metho­den­work­shop, den jeweils Mit­glie­der unse­rer Gruppe lei­ten und an dem wir auch als Gruppe teil­neh­men.

Kon­takt: info@​tiefenhermeneutik.​org

Der Frank­fur­ter Arbeits­kreis für Tie­fen­her­me­neu­tik und Sozia­li­sa­ti­ons­theo­rie wurde in den 1980er Jah­ren von jun­gen Wis­sen­schaft­lern aus dem Arbeits­zu­sam­men­hang um Alfred Loren­zer gegrün­det. Er hat sich in den letz­ten Jah­ren als Dis­kus­si­ons­gruppe kon­so­li­diert. Die Arbeits­schwer­punkte sind:

-Psy­cho­ana­lyse und Kri­ti­sche Theo­rie
-Sozia­li­sa­ti­ons­theo­rie
-psy­cho­ana­ly­ti­sche Sozi­al­psy­cho­lo­gie
– sze­ni­sches Ver­ste­hen unter­schied­li­cher Mate­ri­al­sor­ten empi­ri­scher Sozi­al­for­schung
-tie­fen­her­me­neu­ti­sche Kul­tur­in­ter­pre­ta­tio­nen
– psy­cho­ana­ly­ti­sche Päd­ago­gik

Die der­zei­ti­gen Mit­glie­der des Arbeits­krei­ses kom­men aus ver­schie­de­nen Dis­zi­pli­nen und sind in unter­schied­li­chen Berufs­fel­dern tätig (bzw. tätig gewe­sen). Gemein­sam ist ihnen die Wert­schät­zung von Alfred Loren­zers Refle­xio­nen psy­cho­ana­ly­ti­scher Her­me­neu­tik und sei­ner Kon­zep­tion einer tie­fen­her­me­neu­ti­schen For­schungs­me­thode. Der Arbeits­kreis trifft sich etwa drei Mal im Jahr in Frank­furt am Main (meist im Sig­mund-Freud-Insti­tut) zu ganz­tä­gi­gen Arbeits­ta­gun­gen. The­men und Ter­mine wer­den in der Gruppe jeweils von Tagung zu Tagung abge­spro­chen. Meist gibt es zwei Blö­cke, die jeweils von Refe­rie­ren­den vor­be­rei­tet wor­den sind. Die Auf­sätze, Inter­pre­ta­tio­nen oder ggf. das Mate­rial (z. B. lite­ra­ri­scher Text, Inter­view-Pro­to­koll, Film, o. ä., sofern die Gruppe als Inter­pre­ta­ti­ons­gruppe fun­gie­ren soll) wer­den den Teil­neh­men­den zuvor bekannt gemacht. Teil­neh­men kön­nen alle, die an einer tie­fen­her­me­neu­tisch ope­rie­ren­den kri­ti­schen Theo­rie des Sub­jekts inter­es­siert und zu einer mög­lichst kon­ti­nu­ier­li­chen Mit­ar­beit moti­viert sind. Sie soll­ten zudem Inter­esse haben, dazu wis­sen­schaft­lich zu arbei­ten und gele­gent­lich auch einen ent­spre­chen­den Arbeits­block selbst zu gestal­ten.

Kon­takt: AKTiefenhermeneutik@​gmx.​de

Wir sind eine Gruppe von For­sche­rin­nen, die sich seit 2018 regel­mä­ßig (jeden drit­ten Sams­tag im Monat) trifft und For­schungs­ma­te­rial gemein­sam tie­fen­her­me­neu­tisch aus­wer­tet. Der­zeit arbei­ten wir mit unter­schied­li­chem Mate­rial aus Abschluss­ar­bei­ten und Dis­ser­ta­ti­ons­pro­jek­ten und brin­gen dabei ver­schie­dene dis­zi­pli­näre Per­spek­ti­ven mit. Die Gruppe ist je nach Zeit­punkt und aktu­el­ler Mit­glie­der­an­zahl offen für For­sche­rin­nen, die mit der Tie­fen­her­me­neu­tik als Methode arbei­ten wol­len; wich­tig sind uns dabei ein kol­le­gia­ler Umgang und Ver­bind­lich­keit in der Teil­nahme, so dass auch die Grup­pen­dy­na­mik Gegen­stand des Refle­xi­ons­pro­zes­ses sein kann. Auf­grund unse­rer insti­tu­tio­nel­len Anbin­dun­gen an der HU Ber­lin, SFU Ber­lin und IPU Ber­lin fin­den die Tref­fen abwech­selnd in den uni­ver­si­tä­ren Räu­men statt – Momen­tan müs­sen wir aber auf­grund der aktu­el­len Lage auf Online-Tref­fen aus­wei­chen. Für wei­tere Infor­ma­tio­nen und/​oder einen Ter­min zum Ken­nen­ler­nen bitte an tiefenhermeneutik@​gmail.​com wen­den.

Seit 2015 exis­tiert an der Sig­mund Freud Uni­ver­si­tät (SFU) in Wien eine Inter­pre­ta­ti­ons­gruppe, die mit der Methode der Tie­fen­her­me­neu­ti­schen Kul­tur­ana­lyse v.a. für Bache­lor- und Mas­ter­ar­bei­ten der SFU und der Uni Wien, aber auch für Dis­ser­ta­tio­nen und andere For­schungs­pro­jekte ganz unter­schied­li­ches Mate­rial inter­pre­tiert.
Die Gruppe ist offen für alle Inter­es­sier­ten. Vor­kennt­nisse zur Tie­fen­her­me­neu­tik oder Psy­cho­ana­lyse sind für die Teil­nahme keine Vor­aus­set­zung, nur die Bereit­schaft, sich auf das zu inter­pre­tie­rende Mate­rial auch emo­tio­nal ein­zu­las­sen, eine Freude an der Selbst­re­fle­xion und die Bereit­wil­lig­keit, regel­mä­ßig zu unse­ren Tref­fen zu kom­men (wobei es auch erlaubt ist, ein­mal „rein­zu­schnup­pern“). Sehr gerne kön­nen Teilnehmer_​innen auch eige­nes Mate­rial aus Bache­lor- oder Mas­ter­ar­bei­ten in die Gruppe ein­brin­gen.

Wir tref­fen uns ca. alle 2–3 Wochen (in den Semes­ter­fe­rien ein biss­chen sel­te­ner) don­ners­tags von 18–20 Uhr. Die genauen Ter­mine und auch, wel­ches Mate­rial wann bespro­chen wird, machen wir jeweils gemein­sam mit den Anwe­sen­den vor Ort aus. Die Infor­ma­tio­nen über die nächs­ten Ter­mine, das Thema und das Mate­rial, das jeweils im Vor­feld zu lesen/​anzuschauen ist, wer­den stets über einen E‑Mail-Ver­tei­ler geschickt.

Wer Inter­esse daran hat, ein­mal bei uns teil­zu­neh­men, schreibe eine eMail an Mar­kus Brun­ner (brunner@​agpolpsy.​de) und wird dann dem E‑Mail-Ver­tei­ler hin­zu­ge­fügt.
Wei­tere Infor­ma­tio­nen sind hier zu fin­den.