Liebe Freund_innen der Gesellschaft für psychoanalytische Sozialpsychologie,
liebe Mitglieder,
mitten in den erhitzten Debatten um die G20-Ausschreitungen ist letzte Woche das Heft 1/2017 der Freien Assoziation erschienen. Unter dem Titel »Sound of da Police« beschäftigt sie sich mit der (Re-)Militarisierung der Polizei und der von Polizist_innen ausgeübten Gewalt.
Bei den meisten unserer Mitglieder ist das Heft schon angekommen, zu den anderen ist es auf dem Weg.
Zu den Hauptbeiträgen:
Im ersten Hauptbeitrag »Die Polizei auf dem Weg zu einer ›Re-Maskulinisierung‹? Wandlungen und Kontinuitäten ›hegemonialer Männlichkeit‹ in der Institution staatlicher Sicherheitsverwaltung« diskutiert der Polizeiwissenschaftler Rafael Behr die Re-Maskulinisierung der Polizei. Behr stellt den polizeilichen »Krieger« und den »Schutzmann« einander ebenso gegenüber wie die offizielle Polizeikultur der sogenannten »Cop Culture«. Im zweiten Hauptbeitrag »Tödliche Gewalt in (der) Arbeit. Polizei und Militarisierung« thematisiert die Politikwissenschaftlerin Kendra Briken die Militarisierung der Polizei anhand der Frage, welche Rolle die Bewaffnung der Polizei im internationalen Vergleich spielt, wie sie sich soziologisch und staatsrechtlich herleiten lässt und welchen Einfluss sie auf die polizeiliche Identität hat.
Beide Artikel werden kontrovers diskutiert, ergänzt und kommentiert von Jens Bergmann, Volker Eick, Jana Fritsche, Andrea Kretschmann, Daniel Loick, Anne Mangold, Emilio Modena, Karl-Josef Pazzini, Maximilian Pichl, Marc Schwietring, Frauke Steffens, Michael Sturm, Roman Thurn und Sebastian Winter. Sie diskutieren ebenso über polizeiliche Krieger-Männlichkeiten wie über Frauen in der Polizei, fragen anhand des NSU-Prozesses nach der Komplizenschaft der Polizei mit der rechten Szene, beleuchten die Ängste, Freuden und den Zusammenhalt der Polizist_innen oder die Geschichte des Schlagstocks oder hinterfragen generell, inwiefern angesichts der generellen Nähe von Militär und Polizei, von Krieg und »guter Ordnung«, von einer »Militarisierung« der Polizei gesprochen werden kann.
Der Schwerpunktteil des Heftes wird abgeschlossen durch Interventionen von Christine Kirchhoff, die anlässlich der Wahl und Politik von Donald Trump über Aufklärung heute nachdenkt, sowie von Markus Brunner, Hans-Dieter König, Julia König, Jan Lohl und Sebastian Winter, die dazu einladen, über Alfred Lorenzer im Nationalsozialismus zu diskutieren.
Die Unfreien Assoziationen und eine Rezension beschließen das Heft.
Die Bilder in dieser Ausgabe zeigen die ästhetische Verarbeitung von Polizeiübergriffen, die im Rahmen der Proteste der »Occupy Wall Street«-Bewegung zu verzeichnen waren.
Herzliche Grüße,
Euer HerausgeberInnenteam
(Markus Brunner, Christine Kirchhoff, Julia König, Jan Lohl, Tom D. Uhlig und Sebastian Winter)
freie.assoziation@psasoz.org