Auch in diesem Jahr wird der Frankfurter Arbeitskreis für Psychoanalytische Pädagogik (FAPP) seine 20te Fachtagung auf dem Westend-Campus der Frankfurter Goethe-Universität abhalten. Die Tagung am 10. Mai 2025 widmet sich dem Themenspektrum der Erfahrung, Kreativität und der Intuition im großen Feld der Pädagogik und Sozialpädagogik vor psychoanalytischem Hintergrund.
Professionelles Handeln in Pädagogik und Sozialer Arbeit erfordert ein theoriegeleitetes, auf wissenschaftlicher Basis geplantes, zielgerichtetes und von sachlichen Überlegungen begleitetes Vorgehen. Bei der Bewältigung der Praxis sehen sich die Fachkräfte jedoch häufig mit unerwarteten, überkomplexen Momenten konfrontiert. Nicht ohne Grund gehört das Erziehen nach Sigmund Freud wie das Regieren und Analysieren zu den drei „unmöglichen“ Berufen, „in denen man des ungenügenden Erfolgs von vorneherein sicher sein kann“. Als Fachkräfte stoßen wir schnell an die Grenzen idealtypischer Planungen und professionellen Handelns. Nun entsteht die Notwendigkeit, von bewährten Strategien und Vorgehensweisen abzuweichen. Doch was tun wir dann eigentlich?
Jenseits der zunehmend rationalisierten wissenschaftlichen Diskurse, der Ökonomisierung sozialer Berufe und der abgesicherten Prozessplanungen sind andere Formen des Verstehens und Handelns in der Praxis möglich. So beherbergen gerade die alltäglichen Störungen und Irritationen individuelle Momente, die sich der Kategorisierung und Kalkulierung versperren. Diesen Momenten kann man sinnverstehend nicht mit objektiven Methoden begegnen, vielmehr sind es die subjektiven Zugänge, die uns hier über eigenes Erleben einen verstehenden Zugang zu Klient*innen ermöglichen. Da die pädagogischen Beziehungen besonders von unbewussten und schwer zugänglichen Erfahrungen aller Beteiligten beeinflusst werden, sind für das Zustandekommen und Gelingen von hilfreichen Beziehungen daher gerade die kreativen Prozesse, die spontanen Gesten vor dem Hintergrund von Intuition und reflektierter Erfahrung von größter Bedeutung.
Die Fachtagung diskutiert die Professionalität von Erfahrung, Kreativität und Intuition mit ihrem verkannten kritischen Stellenwert vor sozialpsychologischem Hintergrund in der Pädagogik und Sozialen Arbeit.
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