„Zugehörigkeit in psychoanalytischer Perspektive“
Die Frage nach Zugehörigkeit berührt sowohl individuelle Bedürfnisse als auch gesellschaftliche Machtstrukturen. Im Rahmen der Tagung möchten wir diese Vielschichtigkeit aus psychoanalytischer Perspektive ergründen und deren oft widersprüchliche Dynamiken beleuchten – von innerlinken Konflikten über Fragen der Staatsbürger*innenschaft, die Menschen ganz materiell ausschließen. Besonderes Augenmerk liegt auf der affektiven Dimension: Wo entstehen latente Wünsche nach Zugehörigkeit, die vielleicht uneingestanden bleiben, schambesetzt sind? Inwiefern handelt es sich bei Zugehörigkeit um einen »leeren Signifikanten« auf den sich alle beziehen können und doch etwas unterschiedliches meinen?
Die Tagung soll Räume für marginalisierte Perspektiven eröffnen und fragt insbesondere nach Zugehörigkeit in der Wissenschaft und in politischen Zusammenhängen. Das können etwa Beiträge aus dem Schwarzen Feminismus, queerer Psychoanalyse und klassensensibler Forschung sein, mit denen sich Exklusionsmechanismen aufzeigen sowie neue Bezogenheiten und Bündnisse gestalten lassen. Wir laden ein zur Reflexion: Welche Arten von Zugehörigkeit können wir bejahen? Wo bricht psychoanalytisches Denken Zugehörigkeitskonzepte produktiv auf?
Nicht zuletzt möchten wir die Frage nach Zugehörigkeit uns, der GfpS, selbst stellen: Inwiefern gelingt es, einen Ort zu schaffen, zu dem sich psychoanalytische Sozialforscher*innen und Interessierte über Generations- und Statusgrenzen hinweg zugehörig fühlen können?
Am letzten Novemberwochenende, dem 28. und 29.11.2025, soll die diesjährige Tagung in Berlin stattfinden, weitere Informationen folgen!
Herzliche Grüße vom Tagungsteam!