Freie Asso­zia­tion 1/2022 erschie­nen: »Vir­tually Gen­de­red«

Seit sich die gar nicht mehr so neuen Sozia­len Medien immer mehr ver­brei­tet haben, gibt es Debat­ten darum, ob im vir­tu­el­len Raum Rea­li­tä­ten, Insze­nie­run­gen und Bezie­hun­gen sub­ver­tiert und eman­zi­pa­to­risch ver­än­dert wer­den kön­nen oder ob sich nicht viel­mehr auch in ihm vor allem die vor­herr­schende ana­loge gesell­schaft­li­che Nor­ma­li­tät nie­der­schlägt und deren gewalt­volle Dyna­mi­ken repro­du­ziert und sogar ver­stärkt wer­den.

Diese Aus­gabe der Freien Asso­zia­tion geht den Poten­zia­len bzgl. der Frage von Geschlech­ter­ver­hält­nis­sen und ‑insze­nie­run­gen nach und lotet die Ambi­va­len­zen des Medi­ums aus. In den zwei Haupt­tex­ten geht es um sehr unter­schied­li­che For­men der Iden­ti­täts­kon­struk­tion und Inter­ak­ti­ons­pro­zesse in digi­ta­len Räu­men, in bei­den aber glei­cher­ma­ßen um geschlecht­li­che Insze­nie­run­gen, Skripte, in inter­ak­ti­ven media­len For­men. Im Zen­trum des Bei­trags von Mela­nie Her­mann und Johanna Nien­dorf steht die Aus­wei­tung von durch Män­ner an Frauen aus­ge­üb­ter sexu­el­ler Gewalt in den digi­ta­len Raum hin­ein: The­ma­ti­siert wer­den Han­dy­auf­nah­men von Grup­pen­ver­ge­wal­ti­gun­gen, die im Inter­net ver­brei­tet und zu einer erwei­ter­ten Gewalt­dy­na­mik füh­ren, in der die betrof­fe­nen Frauen noch ein zwei­tes Mal Opfer von miso­gy­ner Objek­ti­vie­rung und Ernied­ri­gung wer­den. Janós Erkens geht dage­gen der Inter­net­nut­zung von Jugend­li­chen und jun­gen Erwach­se­nen nach, die sich nicht in dem ihnen binär zuge­ord­ne­ten Geschlecht wie­der­fin­den, und fragt danach, wel­che Bedeu­tung das Inter­net für deren Iden­ti­täts­fin­dung und als Res­source zur Bewäl­ti­gung trans­spe­zi­fi­scher Erfah­run­gen hat.

Die bei­den Haupt­bei­träge wer­den wie­der von zahl­rei­chen Wissenschaftler:innen, aber auch Aktivist:innen kom­men­tiert.

Mit Bei­trä­gen von Mar­cus Beiss­wan­ger, János Erkens, Janina Faber, Felix Fink, Jörn Grebe, Ayline Hel­ler, Mela­nie Her­mann, Ronja Klose, Mäx Mareš, Jus­tIn Mon­day, Johanna Nien­dorf, Susanne Rich­ter, Marco Roock, Bar­bara Roth­mül­ler und Tom D. Uhlig

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