Lust an der Spe­ku­la­tion: Zum 100. Jah­res­tag von Freuds meta­psy­cho­lo­gi­schen Schrif­ten

Flyer Metapsyh vorne Flyer Metapsych hinten Plakat Metapsych

100 Jahre nach dem Erschei­nen der wich­tigs­ten Freud­schen meta­psy­cho­gi­schen Schrif­ten sind diese nach wie vor Gegen­stand hit­zi­ger Debat­ten. In ihnen for­mu­liert Freud, dass es sich schlicht nicht ver­mei­den lasse, „gewisse abs­trakte Ideen“, die nicht aus der unmit­tel­ba­ren Erfah­rung stam­men, zu nut­zen, um psy­chi­sche Erschei­nun­gen und Zusam­men­hänge wirk­lich begrei­fen zu kön­nen. Diese Ein­sicht erhebt er zum erkennt­nis­theo­re­ti­schen Prin­zip sei­ner spe­ku­la­ti­ven psy­cho­lo­gi­schen Meta­theo­rie. Freud selbst bezeich­nete diese Meta­theo­rie als die „Hexe Meta­psy­cho­lo­gie“ und ruft damit ein durch Magie, Unein­deu­tig­keit und nicht zuletzt durch Weib­lich­keit gepräg­tes gewal­ti­ges Bild auf.

2015 jährt sich der Erschei­nungs­ter­min zen­tra­ler meta­psy­cho­lo­gi­scher Schrif­ten zum ein­hun­derts­ten Mal, was die AG Poli­ti­sche Psy­cho­lo­gie zum Anlass nimmt, den Erkennt­nis­fi­gu­ren und The­men der Meta­psy­cho­lo­gie im Rah­men einer Tagungs­tour durch ver­schie­dene Städte nach­zu­ge­hen. Auf die­sen sol­len drei die­ser Schrif­ten –„Triebe und Trieb­schick­sale“ (1915), „Das Unbe­wußte“ (1915) und „Trauer und Melan­cho­lie“ (1917) – jeweils in zwei Rich­tun­gen dis­ku­tiert wer­den. In einem ers­ten Vor­trag wer­den diese Texte hin­sicht­lich ihrer meta­psy­cho­lo­gi­sche Kon­zep­tio­na­li­sie­rung selbst dis­ku­tiert; in einem zwei­ten Vor­trag zum sel­ben Text geht es um die Nutz­bar­ma­chung die­ser Kon­zepte für eine psy­cho­ana­ly­ti­sche Sozi­al­psy­cho­lo­gie.

 

Pro­gramm des Tages — Erste Sta­tion der Tagungs­tour: J.W. Goe­the Uni­ver­si­tät, Frank­furt a.M.

Tagungs­ort: Stu­die­ren­den­haus Cam­pus Bocken­heim (Goe­the-Uni­ver­si­tät), Mer­ton­straße 26, 60325 Frank­furt am Main – Raum Fest­saal, 1. OG

Datum und Zeit: Diens­tag, 6. Okto­ber 2015, 10–20 Uhr

10:00 — 10:15 Begrü­ßun­gen

10:15 — 11:15 Key­note:

Prof. Dr. Bar­bara Rend­torff (Uni­ver­si­tät Pader­born): Wo ist der Ort der Geschlech­ter­dif­fe­renz?

Kurze Pause 15 Min.

11:30 — 13:00 1. Block: Triebe und Trieb­schick­sale

Dr. des. Julia König, Frank­furt am Main (Goe­the-Uni­ver­si­tät Frank­furt): Zwi­schen Soma und Seele: der Trieb. Zur Aktua­li­tät der Freud­schen Trieb­theo­rie

Prof. Dr. Rolf Pohl (Leib­niz Uni­ver­si­tät Han­no­ver): Der Hass auf die Dif­fe­renz. Trieb­theo­re­ti­sche Grund­la­gen von Frem­den­feind­lich­keit und Aus­län­de­rIn­nen­hass

Mit­tags­pause 60 Min.

14:00 — 15:30 2. Block: Das Unbe­wußte

Dr. Mar­kus Brun­ner (SFU Wien): Über­set­zun­gen. Zu Freuds Schrift ›Das Unbe­wusste‘

Prof. Dr. Hans-Die­ter König (Goe­the Uni­ver­si­tät Frankfurt/​Ruhr Uni­ver­si­tät Bochum): Die Dop­pel­bö­dig­keit poli­ti­scher Insze­nie­run­gen. Das Unbe­wusste in der Sozi­al­psy­cho­lo­gie

Pause 30 Min.

16:00 — 17:30 3. Block: Trauer und Melan­cho­lie

Dr. Jan Lohl (Goe­the Uni­ver­si­tät Frank­furt): »Dem Psy­cho­lo­gen aber ist die Trauer ein gro­ßes Rät­sel.« Über­le­gun­gen zu Freuds Theo­rien der Trauer und ihrem gesell­schaft­li­chen Kon­text

Dr. Sebas­tian Win­ter, Bie­le­feld (Uni­ver­si­tät Bie­le­feld): Trauer und Melan­cho­lie in der Geschlech­ter­theo­rie Judith But­lers

17:30 — 19:30 Abschluss­dis­kus­sion

Ab 20 Uhr Bar­a­bend im Café KoZ

Wei­tere Tour­da­ten:

11. Januar 2016 an der Hum­boldt Uni­ver­si­tät, Ber­lin.

29. Januar 2016 an der Leib­niz Uni­ver­si­tät, Han­no­ver.

20. Februar 2016 an der Sig­mund Freud Uni­ver­si­tät, Wien.