Call for Papers Freie Asso­zia­tion 1&2/2020

Das nächste Heft der Freien Asso­zia­tion wird sich dem Thema »Emo­tio­na­li­sierte Poli­tik und poli­ti­sierte Emo­tio­nen« wid­men. Die Haupt­texte beschäf­ti­gen sich mit aktu­el­len Affekt­po­li­ti­ken bzw. den affek­ti­ven Ver­wick­lun­gen bei der For­schung über diese:
In einem ers­ten Haupt­bei­trag mit dem Titel »Dilem­mata im Umgang mit Hass­po­li­tik« geht die Psy­cho­ana­ly­ti­ke­rin Gud­run Brock­haus der affek­ti­ven Attrak­ti­vi­tät der ›Neuen‹ Rech­ten nach und setzt sich dabei auch kri­tisch mit den Abwehr­stra­te­gien von Kritiker*innen und Forscher*innen aus­ein­an­der, denen es Mühe berei­tet, sich auf das emo­tio­nale Erleb­nis­an­ge­bot der Rech­ten ein­zu­las­sen. In sei­nem Bei­trag » ›For the lulz, mein Fueh­rer‹. Humor als stra­te­gi­sches Ele­ment der Ent­hem­mung in der ›Neuen‹ Rech­ten« beschäf­tigt sich der Sozi­al­wis­sen­schaft­ler Bekir Ismail Dogru mit dem Geläch­ter von jun­gen Män­nern in den Inter­net­fo­ren, in denen sich auch die Atten­tä­ter von Christ­church oder Halle tum­mel­ten. Phil­ipp Berg legt mit sei­nem Auf­satz »Recht am Kind. Eine tie­fen­her­me­neu­ti­sche Ana­lyse rechts­kon­ser­va­ti­ver Mobi­li­sie­rung gegen Kin­der­rechte im Grund­ge­setz« eine empi­ri­sche Unter­su­chung eines Zeit­schrif­ten­ar­ti­kels von Bir­git Kelle vor und zeigt, wie die abge­wehrte Gewalt gegen Kin­der in der Erzie­hung hier latent zum Vor­schein kommt. Hans-Die­ter König greift die Debatte um den Sinn des »Redens mit Rech­ten« auf und ana­ly­siert unter dem Titel »Der Wolf im Schafs­pelz« tie­fen­her­me­neu­tisch Gau­lands Selbst­in­sze­nie­rung im ARD-Som­mer­in­ter­view; mit Her­bert Mar­cuse kri­ti­siert er die repres­sive Tole­ranz gegen­über recht­ex­tre­men Posi­to­nen. Die Haupt­bei­träge abschlie­ßen wird ein Wie­der­ab­druck des Tex­tes »Trig­ger-War­nung. Zu den Apo­rien im Umgang mit gesell­schaft­li­cher Gewalt«, in dem unser Mit­her­aus­ge­ber Mar­kus Brun­ner aus einer trau­ma­theo­re­ti­schen und ungleich­heits­sen­si­blen Per­spek­tive die hit­zi­gen Debat­ten um »Trig­ger-War­nun­gen« und »Poli­ti­cal Cor­rect­ness« dis­ku­tiert.

Wer gerne einen Kom­men­tar zu einem oder meh­re­ren Tex­ten ver­fas­sen würde (die jewei­li­gen Abs­tracts sind mit einem Maus-Klick auf die Bei­trags­ti­tel erreich­bar), schreibt ein­fach eine kurze eMail an freie.​assoziation@​psasoz.​org, und wir schi­cken die Texte umge­hend zu. Die Form des Kom­men­tars ist dabei sehr frei. Ihr könnt Euch/​Sie kön­nen sich inhalt­lich mit den Argu­men­ta­tio­nen der Haupt­ar­ti­kel (kri­tisch) aus­ein­an­der­set­zen, die Bei­träge mit­ein­an­der ver­knüp­fen, sie als Anknüp­fungs­punkte für Refle­xio­nen der eige­nen Pra­xis oder For­schung nut­zen oder den Text/​die Texte frei asso­zi­ie­rend wei­ter­den­ken. Dafür ste­hen jeweils 2.000–10.000 Zei­chen an Platz zur Ver­fü­gung. Auch sehr kurze, nur eine knappe Druck­seite umfas­sende Kom­men­tare sind uns will­kom­men.
Dead­line für die Ein­sen­dung der Kom­men­tare ist der 22. Sep­tem­ber 2019